Berlin (Reuters) - Bund und Ländern sollen der unter Druck stehenden deutschen Stahlbranche unter die Arme greifen: Am 27. März finde dazu in Berlin ein Treffen mit Finanzminister Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Peter Altmaier und Umweltministerin Svenja Schulze statt, teilte Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans am Donnerstag mit.
Dabei solle es auch darum gehen, wie gegenüber der EU deutsche Stahlinteressen besser vertreten werden könnten.
"Unsere Stahlindustrie steht aufgrund internationaler Handelskonflikte, Billigstahl aus China sowie europäischer Umwelt- und Klimaauflagen unter einem großen Druck", sagte der CDU-Politiker Hans. Es müsse gelingen, bei der hiesigen Stahlproduktion klimaschonende beziehungsweise klimaneutrale Fertigungsverfahren zu entwickeln. Dabei seien aber auch der Bund und die EU in der Pflicht. "Wenn hundert Milliarden Euro für den Green Deal mobilisiert werden sollen, dann müssen auch ein paar Milliarden für grünen Stahl bereitgestellt werden", forderte er mit Blick etwa auf die Entwicklung einer CO2-freien Stahlproduktion mit Wasserstoff.
Hans hatte bereits im Oktober Kanzlerin Angela Merkel vor einer Abwanderung der Stahlproduktion in andere Länder mit geringeren ökologischen und sozialen Standards gewarnt. Im Saarland sitzen mit Dillinger Hütte und Saarstahl zwei Stahlunternehmen, die aber einen erheblichen Personalabbau angekündigt haben. Hans sucht deshalb ähnlich wie die Auto- oder Braunkohleländer den Schulterschluss auch mit anderen Ministerpräsidenten.