Hamburg (Reuters) - Im Streit über die Entschädigung von Hunderttausenden Dieselbesitzern hat sich Volkswagen mit dem Verbraucherverband VZBV im zweiten Anlauf geeinigt.
Demnach stellt der Wolfsburger Autobauer eine Entschädigungssumme von 830.000 Millionen Euro bereit, die auf rund 260.000 ins Klageregister eingetragene VW-Kunden aufgeteilt werden soll. Diese erhalten je nach Alter und Typ ihres Dieselautos je zwischen 1350 und 6257 Euro. Im Gegenzug müssen die Anspruchsberechtigten auf künftige Klagen verzichten. Damit will Volkswagen die Lasten durch den Dieselskandal eindämmen, der den Konzern bereits mehr als 30 Milliarden Euro gekostet hat.
VW-Chef Justiziar Manfred Döss erklärte: "Es ist gut, dass wir den Verbraucherinnen und Verbrauchern den Vergleich nun doch gemeinsam mit dem VZBV anbieten." Wichtig sei beiden Seiten eine unabhängige Kontrolle und eine transparente Abwicklung des Vergleichs. Beides sei gewährleistet. Um die Zahlungen abzuwickeln, will Volkswagen eine Plattform einrichten. Diese solle es vergleichsberechtigten Kunden ab Ende März ermöglichen, eine Einmalzahlung zu erhalten.
Den ersten Anlauf für eine Einigung hatte Volkswagen vor zwei Wochen mit dem Argument überhöhter Honorarforderungen der Verbraucherschutzanwälte platzen lassen. Daraufhin hatte das Oberlandesgericht Braunschweig die Moderation übernommen, die nun erfolgreich abgeschlossen wurde.
In den ersten Verhandlungen hatte sich der Wolfsburger Autobauer bereits zu einer Entschädigungssumme von insgesamt 830 Millionen Euro für die beim Bundesamt für Justiz für die Musterfeststellungklage eingetragenen VW-Kunden bereit erklärt. Damals war noch von 460.000 Anspruchsberechtigten die Rede.