Hamburg (Reuters) - Der Betriebsrat von Continental will bei der geplanten Abspaltung der Antriebssparte Vitesco einen Stellenabbau verhindern.
"Als Folge des Spin-off darf es nicht zum Verlust von Arbeitsplätzen kommen", heißt in einem Brief des Konzernbetriebsrats an die Belegschaft, der der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vorlag. Darin argumentiert die Arbeitnehmervertretung damit, dass der Dax-Konzern aus Hannover durch die Abspaltung der rechtlich verselbständigten Sparte 17,5 Prozent des Umsatzes verliere.
Anders als bei einem zunächst angepeilten Teilbörsengang von Vitesco flössen Continental dabei keine Mittel zu. Die fixen Kosten für die Zentralfunktionen müssten aber weiter von den verbleibenden Einheiten gestemmt werden. "Dies erhöht den Kostendruck", heißt es in dem von Betriebsratschef Hasan Allak unterzeichneten Schreiben, das über Aushänge und im Intranet auch dem Vorstand und dem Aufsichtsrat zugänglich gemacht wurde.
Während bei Vitesco Zentralfunktionen für IT, Einkauf, Personal und Finanzen aufgebaut werden müssten, seien in den entsprechenden Konzernbereichen Stellen überzählig. Für gut 100 Mitarbeiter erscheint ein Transfer in die neue Gesellschaft kaum möglich. Auch seien die Chancen einer internen Vermittlungen in andere Bereiche begrenzt. Deshalb befürchtet der Betriebsrat, dass Arbeitsplätze abgebaut werden könnten. Die Sorge wird noch dadurch verstärkt, dass Conti in der Krise steckt und sein Sparprogramm verschärfen will. Conti prüfe "zusätzliche Maßnahmen", um auf die sich abschwächende Gesamtlage zu reagieren, hatte Konzernchef Elmar Degenhart vergangene Woche bei der Präsentation der Bilanz 2019 gesagt. Dabei seien auch Kündigungen nicht ausgeschlossen.[L8N2AY3VN]