Reuters

Reisebranche fordert Lockerung von Politik - "safer und smarter reisen"

21.04.2020
um 12:42 Uhr

Berlin/Frankfurt (Reuters) - Die deutsche Reisewirtschaft fordert von der Bundesregierung eine absehbare Lockerung der bisherigen Einschränkungen.

"Wir brauchen ein positives Zeichen, dass Reisen wieder möglich sein werden – natürlich unter Beachtung entsprechender Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen", sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Norbert Fiebig, am Dienstag. "Um ein Minimum an Planungssicherheit für die Unternehmen der Reisewirtschaft – Reisebüros wie auch Reiseveranstalter und alle anderen – zu bekommen, benötigen wir möglichst differenzierte Reisehinweise." Fiebig kritisierte Aussagen mehrerer Politiker, die den Sommerurlaub schon gänzlich abschreiben oder ausschließlich innerhalb Deutschlands für möglich halten.

"Wenn auch in Zukunft allgemein vor Auslandsreisen gewarnt wird, wird das der Realität nicht gerecht", betonte der Lobbyist. Wichtig seien deshalb so bald wie möglich differenzierte Risikobewertungen. Die Branche bringe sich gerne in Planungen zur Umsetzung von Hygiene- und Sicherheitskonzepten ein. "Safer und smarter reisen" sei möglich. Eine Öffnung müsse schrittweise und mit Bedacht geschehen. Wenn die Infektionszahlen weiter sinken, müssten laut DRV zunächst Reisen in bestimmte Regionen Deutschlands möglich werden. "Danach werden schrittweise Reisen in die europäischen Länder folgen, die die Corona-Pandemie gut gemeistert haben – unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen." Schon heute entwickelten Reiseunternehmen gemeinsam mit Fluggesellschaften und Hotels hygienische und organisatorische Maßnahmen, um Reisen sicherer zu machen. "Sobald es Lockerungen beim Reisen geben wird, sind wir am Start", sagte Fiebig.

Derzeit gilt wegen der Pandemie noch eine weltweite Reisewarnung der Bundesregierung. Die Luftfahrtbranche und die Flughäfen bereiten sich trotzdem schon darauf vor, den fast lahm liegenden Flugbetrieb wieder hochzufahren und dabei Hygiene- und Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen. Dies geht aus einem Papier der Branche hervor, das der Nachrichtenagentur Reuters vorlag. So soll etwa an Airports insgesamt sowie beim Einchecken der nötige Mindestabstand eingehalten werden. Passagiere sollen während des Fluges verpflichtend einen Mundschutz tragen. Zudem soll notfalls auch die Temperatur von Fluggästen gemessen werden. Sie müssten zudem beim Buchen und beim Check-in bestätigen, dass sie nicht krank oder mit dem Coronavirus infiziert sind.

Deutsche Lufthansa AG

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