Reuters

Neue Tarifgespräche zwischen Lufthansa und Flugbegleitern

30.10.2015
um 12:36 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo und die Lufthansa starten kurz vor Ablauf der Streik-Frist einen neuen Lösungsversuch.

Die beiden Tarifparteien träfen sich noch am heutigen Freitag zu Gesprächen, sagte Ufo-Chef Nicoley Baublies der Nachrichtenagentur Reuters. Ufo sei an einem Kompromiss interessiert. Jedoch müsse die Lufthansa dafür ein ernstgemeintes und neues Tarifangebot vorlegen. "Wir werden versuchen, einen Weg zu finden, mit dem wir Streiks vermeiden können."

Ufo will die Verhandlungen, die sich mit Unterbrechungen seit zwei Jahren hinziehen, am Sonntag beenden und dann die Öffentlichkeit über das weitere Vorgehen informieren. Danach könne gestreikt werden, hatte Ufo immer wieder betont. Von der Lufthansa war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Ufo kämpft für die Beibehaltung der bisherigen Betriebsrente für die 19.000 Lufthansa-Flugbegleiter. Die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag laufen seit zwei Jahren. Vor wenigen Wochen wollte die Gewerkschaft den Konflikt mit einem neuen Vorschlag lösen, der einen Sparbeitrag in dreistelliger Millionenhöhe vorsah. Im Gegenzug sollte der Konzern garantieren, dass die Lufthansa auch im Stammgeschäft weiter wächst und keine Stellen wegfallen. Der Anlauf scheiterte. Den Gegenvorschlag der Lufthansa wies die Gewerkschaft zurück. Ende Juni hatte Ufo einen Streik kurzfristig abgesagt, nachdem die Lufthansa den Flugbegleitern in wichtigen Punkten entgegengekommen war.

Die Lufthansa ringt derzeit auch mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Piloten-Vereinigung Cockpit und um neue Tarifverträge. Umstritten ist in Teilen der Belegschaft der Ausbau der Lufthansa-eigenen Billig-Fluglinie Eurowings, bei der die Angestellten wesentlich weniger verdienen als bei der Kranich-Airline selbst.

LUFTHANSA AG VNA O.N.

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