Wien (Reuters) - Österreichs größer Stromkonzern Verbund hat im ersten Quartal aufgrund niedrigerer Preise und einer schwächeren Nachfrage infolge der Coronakrise weniger verdient.
Die Prognose für das Gesamtjahr musste gestutzt werden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Verbund-Aktien verloren an der Wiener Börse gut zwei Prozent auf 43,6 Euro.
Aufgrund der Coronakrise habe sich das Umfeld für die Energiewirtschaft im ersten Quartal in sehr kurzer Zeit verändert, erklärte der mehrheitlich im Staatsbesitz stehende Konzern. Die Preise für CO2-Zertifikate seien in Europa wegen der geringeren Stromproduktion gefallen, jene für Kohle, Gas und Erdöl seien aufgrund der stark gesunkenen Nachfrage ebenfalls teils erheblich gesunken. Dieses Umfeld habe sich negativ auf die Großhandelspreise für Strom ausgewirkt. Das operative Ergebnis (Ebitda) sank um 4,9 Prozent auf 331,0 Millionen Euro, das Konzernergebnis um 12,1 Prozent auf 156,5 Millionen Euro.
Belastet wurde das Ergebnis auch von einer niedrigeren Wasserführung. Sie lag zwar über dem langjährigen Durchschnitt, aber um zwölf Prozentpunkte unter dem Vorjahresquartal, erklärte der Konzern. Das Ergebnis von Verbund hängt stark von seinen 128 Wasserkraftwerken ab, die an der Donau in Österreich und Bayern liegen. Je mehr Wasser in den Flüssen fließt, desto besser ist die Auslastung der Kraftwerke.
Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nun mit einem Ebitda zwischen rund 1,09 und 1,25 Milliarden Euro statt bisher
rund 1,15 bis 1,34 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis wird nun zwischen rund 470 und 560 Millionen Euro erwartet, nachdem zuvor rund 510 bis rund 630 Millionen Euro prognostiziert worden waren. Die Ausschüttungsquote für 2020 sei zwischen 40 und 50 Prozent geplant, bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis.