Frankfurt (Reuters) - Die von der Corona-Krise arg gebeutelte Lufthansa gerät zunehmend in den Fokus von Finanzspekulanten.
So haben Hedgefonds ihre Wetten auf fallende Lufthansa-Aktien in den vergangenen Wochen kräftig erhöht. Die Netto-Leeverkaufspositionen sind inzwischen auf mehr als zwölf Prozent gestiegen, wie am Freitag aus Daten des Bundesanzeigers hervorging. Die Lufthansa ringt seit Wochen mit der Bundesregierung um ein Rettungspaket. Die Aktie der Fluggesellschaft hat in den vergangenen drei Monaten bereits mehr als die Hälfte ihres Werts verloren, Besserung ist nicht in Sicht. Bei einem Einstieg des Staates drohen den Anlegern weitere Verluste. Zudem scheint der Abstieg der Lufthansa aus dem Leitindex Dax nur noch eine Frage der Zeit.
Mit Leerverkäufen wetten Anleger auf fallende Kurse. Dabei verkaufen sie Wertpapiere, die sie sich zuvor gegen eine Gebühr leihen. Sinkt der Preis bis zum Rückgabe-Datum, können sie sich am Markt billiger mit den Titeln eindecken und streichen die Differenz ein. Steigt der Kurs dagegen, droht den Leerverkäufern Verlust.
Die Leerverkaufs-Positionen werden erst ab 0,5 Prozent im Bundesanzeiger veröffentlicht. Das tatsächliche Ausmaß der Leerverkäufe dürfte daher deutlich höher liegen als öffentlich bekannt.