Reuters

Linke und Grüne warnen vor Jobabbau bei Lufthansa

11.06.2020
um 12:52 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung gerät angesichts der Bedrohung von mehreren tausend Arbeitsplätzen bei der Lufthansa in die Kritik.

Die Oppositionsparteien Linke und Grüne warfen der Regierung am Donnerstag vor, in ihrem Neun-Milliarden-Euro-Rettungspaket für die Fluggesellschaft auf Beschäftigungsgarantien verzichtet zu haben. "Das Ringen von Konzern und Gewerkschaften zeigt eindrucksvoll, welche Konsequenzen der mangelnde Mitbestimmungswille der Bundesregierung haben könnte", erklärte Linken-Parteichef Bernd Riexinger. "Sollte es zu keiner Einigung kommen, drohen viele Tausend Jobs wegzubrechen."

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sagte, das Rettungspaket beinhalte weder Sicherheiten für die Beschäftigten noch harte Vorgaben für den Klimaschutz. Hofreiter verwies auf Frankreich: "Das Beispiel der Air France zeigt, dass der Beschäftigtenschutz und die Entwicklung eines umweltneutralen Flugzeugs Hand in Hand gehen können."

Lufthansa hatte am Mittwochabend mitgeteilt, dass die Fluglinie als Folge des Passagiereinbruchs durch die Corona-Krise rechnerisch rund 26.000 Beschäftigte zuviel habe. Einschnitte bei den Personalkosten seien daher erforderlich. Darüber verhandelt Lufthansa mit den Gewerkschaften UFO, Verdi und Vereinigung Cockpit.

Deutsche Lufthansa AG

WKN 823212 ISIN DE0008232125