Berlin (Reuters) - Deutsche Airlines fahren ihren Flugbetrieb im Juni nur langsam wieder hoch.
Nach dem zwischen März und Mai fast zum Stillstand gekommenen Verkehr würden im laufenden Monat wieder rund 30 Prozent des Streckennetzes bedient, sagte Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands BDL, am Freitag. Da dies allerdings noch mit deutlich geringerer Frequenz geschehe, liege das Flugangebot nur bei rund 14 Prozent des Niveaus aus dem Vorjahr. Zwischen September und Dezember dürfte dann 40 bis 50 Prozent erreicht werden, wenn es die Lage rund um das Corona-Virus zulasse. Wegen der weltweiten Rezession sei auch der Frachtverkehr eingebrochen.
Wichtig für die Planungssicherheit der Airlines sei eine weitere Lockerung der Reisebeschränkungen, sagte der BDL-Experte. Die aktuelle Verlängerung der Reisewarnung der Bundesregierung für rund 160 Länder außerhalb Europas bis Ende August kritisierte der Luftfahrt-Lobbyist. "Pauschale Reisewarnungen sind völlig unverhältnismäßig." Hier setze die Branche auch auf Rückendeckung von Gerichten.
Fliegen sei weitgehend sicher, sagte er. Denn die Airports und Fluglinien hätten viele Vorkehrungsmaßnahmen getroffen. Dazu gehörten etwa die Maskenpflicht an Bord und der Luftaustausch durch Filter. Von Randow räumte aber ein, dass sich enge Abstände in der Maschine nicht vermeiden ließen. Zudem sollten Passagiere in Corona-Zeiten für das Einchecken mehr Zeit einplanen.