(Reuters) - Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo droht der Lufthansa mit Streiks. Die Verhandlungen zwischen den beiden Parteien sind am Wochenende gescheitert.
Insgesamt ziehen sich die Gespräche seit zwei Jahren hin. Zankapfel ist wie im Tarifstreit der Lufthansa-Piloten die betriebliche Frührente (Übergangsversorgung) im Konzern. Im Hintergrund köchelt zudem ein Konflikt über den Ausbau der Lufthansa-Billig-Airline Eurowings, die neben der Heimatbasis in Deutschland auch einen Ableger in Österreich betreibt - allerdings mit niedrigeren Löhnen. Die Gewerkschaft fürchtet, dass Arbeitsplätze aus Deutschland ins Ausland verlagert werden. Bei der Lufthansa arbeiten rund 19.000 Stewards und Stewardessen.
Im Folgenden ein Überblick über die Forderungen und Angebote in dem Tarifstreit: LUFTHANSA - Vergütung: Der Konzern legte Mitte Oktober das jüngste offizielle Angebot vor. Die Lufthansa bietet eine Einmalzahlung von 2000 Euro für das Jahr 2015 für alle Flugbegleiter an. Darüber hinaus soll für die Jahre 2016 und 2017 eine Lohnerhöhung von jeweils 1,7 Prozent fällig werden, allerdings nur für Angestellte, die vor 2013 angefangen haben. - Alters- und Übergangsversorgung: Der Konzern will die Finanzierung der Rentenkasse umstellen. Dabei wird den Flugbegleitern nicht mehr eine konkrete Rentenhöhe zugesichert. Stattdessen sollen die Mitarbeiter einen bestimmten Beitrag einzahlen, der dann am Kapitalmarkt angelegt wird. Hintergrund sind die derzeit niedrigen Zinsen. Deshalb ist für die Lufthansa das alte System nicht mehr tragbar. - Kabinenmitarbeiter sollen weiterhin ab 55 Jahren ausscheiden können UFO - Vergütung: Ufo fordert Einmalzahlungen für 2015 und 2016 von jeweils 2000 Euro. Zudem sollen die Lohnerhöhungen von 1,7 Prozent für 2016 und 2017 für alle Mitarbeiter gelten. - Alters- und Übergangsversorgung: Ufo stimmt der von der Lufthansa vorgeschlagenen Umstellung der Rentenkassen-Finanzierung grundlegend zu. Die Unterschiede liegen im Detail: So erachtet Ufo die von der Lufthansa angenommene Verzinsung des eingezahlten Kapitals von durchschnittlich 5,5 Prozent als zu hoch. Ufo rechnet mit Zinsen von 4,9 Prozent. Strittig ist auch die Aufstockung der Kasse für rentennahe Jahrgänge: Hier will der Konzern einmalig 20 Millionen Euro nachschießen - aus Sicht von Ufo viel zu wenig. Problematisch ist für die Gewerkschaft auch die Forderung des Unternehmens, dass Kabinenmitarbeiter, die ab 2013 eingestellt worden sind, nur für zehn Jahre eine Übergangsversorgung erhalten sollen.