Reuters

Ölfirma OMV will bis 2050 klimaneutraler Konzern werden

29.07.2020
um 16:02 Uhr

Wien (Reuters) - Der Wiener Erdöl- und Gaskonzern OMV will künftig weniger Co2-Emissionen produzieren und bis spätestens 2050 in den eigenen Anlagen eine ausgeglichene Co2-Bilanz ausweisen.

Bis dahin gebe es Etappenziele, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. So solle zwischen 2020 und 2025 der Co2-Ausstoß in den betriebenen Anlagen um mindestens eine Million Tonnen reduziert werden. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll im Upstream-Bereich eine Reduktion um mindestens 60 Prozent erreicht werden, im Downstream von mindestens 20 Prozent. "Das bedeutet, dass die Co2-Intensität konzernweit um mindestens 30 Prozent reduziert wird", teilte OMV mit.

Die OMV bezieht sich bei ihren Zielvorgaben auf die sogenannten Scope 1 und Scope 2 Emissionen. Während Scope 1 alle direkten, durch Verbrennung in eigenen Anlagen erzeugten, Emissionen umfasst, werden mit Scope 2 alle Emissionen beschrieben, die mit eingekaufter Energie verbunden sind. Für die sogenannten Scope-3-Emissionen, die die OMV-Produkte nach dem Verkauf erzeugen, erwarten die Wiener bis 2025 eine Reduktion um mindestens sechs Prozent im Vergleich zu 2010. Das bisherige Ziel lag bei einem Minus von vier Prozent.

Kritik an den Zielen kommt von Greenpeace. Nach Angaben der Umweltorganisation entsteht der Großteil der von der OMV mitverantworteten Emissionen bei Nutzung der Produkte des Konzerns - also bei der Verbrennung von Öl und Gas. "Die eigenen Anlagen emissionsfrei zu gestalten ist ein Tropfen auf den heißen Stein", sagte Jasmin Duregger, Klima- und Energiesprecherin bei Greenpeace. Echte Klimaneutralität sei nur mit einem Ausstieg aus dem Öl- und Gasgeschäft möglich.

OMV AG

WKN 874341 ISIN AT0000743059