Frankfurt (Reuters) - Nach dem Absturz einer russischen Passagiermaschine über Ägypten fliegen die Fluggesellschaften des Lufthansa-Konzerns die Sinai-Halbinsel bis auf Weiteres nicht mehr an.
Die geplanten zwei wöchentliche Flüge der Gesellschaften Edelweiss und Eurowings nach Scharm el-Scheich wurden gestrichen, wie die Lufthansa am Donnerstag mitteilte. Großbritannien geht davon aus, dass die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) hinter dem Absturz der Maschine steckt und eine Bombe an Bord geschmuggelt hat. Bei dem Absturz des Jets über dem Sinai waren am Samstag alle 224 Menschen an Bord ums Leben kamen. Die ägyptische Hauptstadt Kairo werde weiterhin angeflogen, betonte die Lufthansa.
Auch die österreichische Air-Berlin-Tochter Niki prüft nach Angaben eines Sprechers zurzeit, ob der nächste Charterflug nach Scharm el-Scheich am 7. November starten wird. Die Fluglinie Sunexpress, die Lufthansa zusammen mit Turkish Airlines betreibt, fliegt den ägyptischen Badeort dagegen weiterhin an. Scharm el-Scheich ist vor allem bei britischen Touristen beliebt, deutsche Urlauber bevorzugen Flüge nach Hurghada und Marsa Alam, die an der ägyptischen Ostküste zum Roten Meer liegen. Deutsche Fluggesellschaften - neben Lufthansa und Air Berlin auch die Ferienflieger TUIfly und Condor - umfliegen inzwischen den Sinai.
Der Flughafenbetreiber Fraport sieht derzeit keinen Anlass, die Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen in Frankfurt auszuweiten. "Es sollte zunächst analysiert werden, was die Gründe für den Absturz sind", sagte Fraport-Chef Stefan Schulte. "Wenn dies geschehen ist, werden die Behörden die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen ziehen, darauf wird dann reagiert."