Düsseldorf (Reuters) - In den Tarifgesprächen für die rund 140.000 Tarifbeschäftigten der Deutschen Post zeichnet sich keine Einigung ab.
"Die Arbeitgeber haben immer noch kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt", sagte Verdi-Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis am Freitag nach der zweiten Verhandlungsrunde. Verdi habe den Eindruck gewonnen, dass die Post "ihre Beschäftigten mit einer Erhöhung von 1,5 Prozent abspeisen will". Dies sei für die Gewerkschaft nicht akzeptabel: "Unsere Mitglieder werden angemessen reagieren." "Wir haben konstruktive Vorschläge vorgelegt", sagte dagegen Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie. Er setze darauf, in der nächsten Runde ein "unterschriftsreifes Angebot" vorlegen zu können.
Verdi war mit der Forderung nach 5,5 Prozent mehr Lohn in die Gespräche eingestiegen. Die Post hatte diese mit Blick auf die unsichere wirtschaftliche Lage durch die Corona-Krise abgewiesen. Die Friedenspflicht bei dem Bonner Konzern war Ende August ausgelaufen. Am 21. September wollen sich beide Seiten wieder zusammensetzen.
Post und Gewerkschaft hatten sich zuletzt im Frühjahr 2018 auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Dieser hatte eine Lohnerhöhung in Schritten von 3,0 Prozent und von weiteren 2,1 Prozent festgeschrieben.