Reuters

Traton setzt Navistar-Aktionären Pistole auf die Brust

15.10.2020
um 08:42 Uhr

München (Reuters) - Im Übernahmepoker um Navistar stellt die Volkswagen-Nutzfahrzeugtochter Traton dem US-Lkw-Hersteller und dessen Großaktionären ein Ultimatum.

Das von Traton jüngst auf 43 Dollar je Navistar-Aktie aufgestockte Angebot laufe nur noch bis Freitag 18 Uhr mtteleuropäischer Zeit, teilte der deutsche Konzern am Mittwoch mit. Wenn der Verwaltungsrat diesen Preis bis dahin nicht als Voraussetzung weiterer Verhandlungen akzeptiere, werde Traton das Angebot zurückziehen. Die Navistar-Aktie brach daraufhin um 18 Prozent auf 36,50 Dollar ein.

Die VW-Holding für die Marken MAN und Scania hält bereits 16,8 Prozent an Navistar und will sich mit dem langjährigen Partner im wichtigen US-Geschäft verstärken. Traton hatte die Offerte für die restlichen Anteile jüngst um rund 700 Millionen Dollar auf fast 3,6 Milliarden Dollar aufgestockt. Doch das reicht Navistar und den anderen Großaktionären noch nicht. Wie Traton halten die US-Investoren Carl Icahn und Mark Rachesky ebenfalls jeweils rund 17 Prozent an Navistar. Der Verwaltungsrat, in dem Rachesky persönlich und Icahn durch einen Manager ihren Einfluss geltend machen, hatte auch das neue höhere Angebot als zu niedrig bewertet.

"Wir bestätigen hiermit, dass 43 Dollar je Aktie in bar unser bestes und endgültiges Angebot darstellt", erklärten Traton-Chef Matthias Gründler und Finanzvorstand Christian Schulz in einem offenen Brief an den Navistar-Verwaltungsrat und dessen Vorstzenden Troy Clarke. Sie forderten das Gremium auf, bis Freitagabend schriftlich zu erklären, die Verhandlungen auf Basis der Preisvorstellung von Traton fortzusetzen. "Wenn das nicht der Fall ist, werden wir die Gespräche zwischen den Unternehmen beenden."

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