Frankfurt (Reuters) - Lufthansa-Chef Carsten Spohr will im Tarifstreit mit den Flugbegleitern trotz des Dauer-Streiks nicht einlenken.
"Wir müssen das durchstehen, um unsere Position zu sichern", sagt er bei einer Veranstaltung am Mittwoch in Frankfurt. "Der Widerstand gegen Veränderungen im Unternehmen ist groß, insbesondere bei bestimmten Beschäftigtengruppen." Der Konzern habe aber keine Wahl als sich zu ändern, da sich die Welt geändert habe, sagte Spohr.
Wegen der starken Konkurrenz durch staatseigene Fluglinien aus dem Nahen Osten und Billig-Rivalen wie Ryanair vor der eigenen Haustür in Europa habe sich der Wettbewerb für die Lufthansa massiv verschärft. Zudem fliege die Airline mit hohen Kosten, insbesondere die Ausgaben für die Mitarbeiter lägen über dem Branchenschnitt. "Wir haben das zu lange verschleppt", sagte Spohr. Früher habe der Konzern den Fehler gemacht, bei Streikdrohungen stets einzuknicken. Eine solche Einstellung könne sich die Lufthansa nun nicht mehr leisten. "Wir müssen das Unternehmen für die Zukunft aufstellen."
Die harte Haltung bringt Spohr und der Lufthansa derzeit viel Ärger ein: Die Flugbegleiter streiken seit fünf Tagen gegen Einschnitte bei ihrer Betriebs-Frührente - fast 3000 Flüge fielen aus, gut 300.000 Passagiere saßen fest. Zuvor legten die Piloten aus ähnlichen Gründen 13 mal die Arbeit nieder.