Düsseldorf (Reuters) - Der Trend zur Freizeitkleidung in der Corona-Krise und Kostensenkungen haben dem Modekonzern Hugo Boss im dritten Quartal zur Rückkehr in die Gewinnzone verholfen.
"Casual Wear ist renditestärker als Formal Wear, da die Herstellung eines Anzugs aufwendiger ist", erklärte Vorstandschef Yves Müller am Dienstag. Neben der Erholung des chinesischen Marktes habe zudem ein rigides Kostenmanagement geholfen. So wurden etwa 15 Prozent beim Personal eingespart.
Insgesamt beschäftige Boss noch knapp 14.000 Menschen, etwa 900 weniger als vor einem Jahr. "Betriebsbedingte Kündigungen hat es aber nicht gegeben", betonte der Manager. Auch Mieten seien nachverhandelt und so Kosten gedrückt worden. Hilfreich sei aber auch das rasant wachsende Onlinegeschäft gewesen, das im dritten Quartal um 66 Prozent zulegte.
So verbuchte Boss nach zwei verlustreichen Quartalen im Zeitraum Juli bis September einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 15 (Vorjahr: 83) Millionen Euro. Gleichzeitig brach der Umsatz um mehr als ein Viertel auf 533 Millionen Euro ein.
Aufgrund der unsicheren Entwicklung wagte Müller aber erneut keine Prognose für das Gesamtjahr. Einige Länder gehen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wieder in den Lockdown. Die Auswirkungen seien nicht absehbar. "China ist im Oktober zwar hervorragend gelaufen", so Müller. Aber allgemein sei eine Kaufzurückhaltung aufgrund der Corona-Maßnahmen spürbar.
An der Börse kamen die Nachrichten gleichwohl gut an: Die Aktien des Modekonzerns legten in der Spitze um über sechs Prozent auf 21,17 Euro zu. Sie sind damit allerdings halb so viel wert wie noch zum Jahresbeginn.