Experten für Anlaufstellen für Piloten bei psychischen Problemen
Berlin (Reuters) - Luftfahrt-Experten empfehlen als Konsequenz aus dem Absturz der Germanwings-Maschine über Frankreich Ansprechpartner für krankhaftes Verhalten bei Flugzeugbesatzungen. Crewmitglieder sollten sich an "Anlaufstellen" wenden können, wenn sie bei sich selbst oder bei Kollegen psychische Probleme feststellten, heißt es in einem am Dienstag vorgestellten Zwischenbericht einer Expertengruppe des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). Bei dem nach bisherigen Erkenntnissen vom Co-Piloten absichtlich herbeigeführten Absturz des Airbus waren Ende März 150 Menschen ums Leben gekommen.Die nach dem Unglück eingeführte Regelung, im Cockpit müssten sich immer mindestens zwei Personen aufhalten, solle nach einem Jahr evaluiert werden, hieß es weiter. Keine Änderung dürfe es an den verschließbaren Sicherheitstüren zum Cockpit geben. "Diese Funktion hat sich außerordentlich bewährt und muss erhalten bleiben", sagte der Vorsitzende der Expertengruppe, Matthias von Randow, in Berlin. Aus den Aufzeichnungen des Stimmenrecorders aus der Unglücksmaschine geht hervor, dass der Pilot nach einem Toilettengang nicht zurück ins Cockpit gelangen konnte und der Co-Pilot die Tür trotz immer dringender werdenden Aufforderungen nicht öffnete.