Lichtenfels (Reuters) - In Oberfranken werden rund 1000 Corona-Impfdosen des Lieferanten BioNTech wegen Problemen mit der Kühlkette nicht genutzt.
Obwohl das Pharmaunternehmen die Einheiten freigegeben habe, sei nach reiflicher Überlegung entschieden worden, die betroffene Charge nicht zu verimpfen, sagte der Vorsitzende des Bezirksverbands Oberfranken des Bayerischen Landkreistags, Christian Meißner, am Montag in einem Interview mit Reuters-TV. "Und zwar einfach deswegen, um das Vertrauen der Bevölkerung in die ganze Impfkampagne nicht zu gefährden." Am Sonntag waren in Oberfranken Impfdosen in einer Kühlbox angekommen, deren Temperatur einem Kontrollinstrument zufolge zeitweise über den erforderlichen acht Grad Celsius gelegen hatte. Deshalb hätten Zweifel bestanden, ob die Kühlkette jederzeit eingehalten worden sei, erläuterte Meißner.
Die Impfstoffe aus der betroffenen Box hätten an die Impfstoffzentren in Coburg, Lichtenfels, Kronach, Kulmbach, Bayreuth, Hof und Wunsiedel geliefert werden sollen. Die Mainzer Firma Biontech, die den ersten in Europa zugelassenen Corona-Impfstoff zusammen mit dem US-Konzern Pfizer entwickelt hat, hatte nach Aussagen der Regierung in Oberfranken am Sonntagabend erklärt, man halte den Impfstoff trotz der Temperaturabweichungen für sicher. Oberfranken setzt nun auf eine neue Impfstoff-Lieferung, die noch am Montag eintreffen soll. Dann könne auch in Oberfranken das Impfen beginnen, erklärte Meißner.
Bis Ende des Jahres sollen in Deutschland noch 1,3 Millionen Impfstoffdosen von Biontech ausgeliefert werden.