Peking (Reuters) - Die chinesischen Behörden haben am Donnerstag den ersten Impfstoff zur Behandlung des Corona-Virus im Land offiziell zugelassen.
Die staatliche Aufsicht für Medizinprodukte genehmigte dabei ein Präparat des staatlichen Pharmakonzerns Sinopharm. Es hat nach Angaben des Unternehmens eine Wirksamkeit von etwa 80 Prozent. Die Zeitung "South China Morning Post" berichtete, bis zum Neujahrsfest im Februar sei die Impfung von bis zu 50 Millionen Chinesen geplant. Mehrere andere chinesische Impfstoff-Präparate befinden sich derzeit noch in der Entwicklung.
Zwar gibt es in China seit dem Sommer Notfallzulassungen für Vakzine, mit denen bereits deutlich mehr als eine Million Menschen geimpft wurden. Eine offizielle Zulassung fehlte bislang aber. Präsident Xi Jinping hat erklärt, sein Land werde verschiedene Impfstoffe entwickeln und diese dann auch an andere Länder weitergeben. So haben bereits Indonesien und Brasilien - die beiden bevölkerungsreichsten Staaten in Südostasien beziehungsweise Lateinamerika - Liefervereinbarungen mit China abgeschlossen. Pakistan kündigte den Kauf von 1,2 Millionen Einheiten des Sinopharm-Vakzins am Donnerstag an.
Auch andere Entwicklungsländer hoffen auf Präparate aus China oder auch Russland, da sie bei den von westlichen Firmen wie Biontech/Pfizer oder Moderna entwickelten Vakzinen zunächst nicht in großem Umfang zum Zuge kommen. Beobachter erklärten, damit auch andere Länder dem Impfstoff aus China vertrauten, müsse es mehr Studien-Daten geben. Laut Sinopharm sollen diese "später" in wissenschaftlichen Fachblättern veröffentlicht werden.