Berlin (Reuters) - In Deutschland hat es Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zufolge bis jetzt noch keinen Anlass gegeben, über Exportbeschränkungen für hierzulande produzierte Corona-Impfstoffe nachzudenken.
Er habe noch keine Gelegenheit gehabt, mit seinem Kollegen in Italien über das dort verhängte Verbot von einem Export des AstraZeneca-Impfstoffs nach Australien zu sprechen, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Er verwies darauf, dass in Deutschland zudem AstraZeneca seinen Impfstoff bisher nicht produziere, sondern das Vakzin nur abgefüllt werde. Spahn betonte, dass er aber auf jeden Fall ein europäisches Vorgehen und keinen nationalen Alleingang anstreben würde. Die eingeführten Exportkontrollen sollten vor allem Transparenz schaffen, wohin die in der EU produzierten Impfstoff-Mengen gingen, betonte Spahn.
Hintergrund sind Zweifel, ob AstraZeneca seine Zusagen für die Liefermengen an die EU im zweiten Quartal einhalten kann. Die Bundesregierung hatte allerdings zuvor bereits betont, dass sie keinen Grund habe, an den für Deutschland zugesagten Mengen zu zweifeln.