Reuters

Umfrage - AstraZeneca-Impfstopp schadet Impfbereitschaft kaum

17.03.2021
um 11:27 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Impfstopp mit dem Vakzin von AstraZeneca in mehreren Ländern beeinträchtigt offenbar kaum die Impfbereitschaft der Deutschen.

Insgesamt ist die Impfbereitschaft im Vergleich zu Anfang März lediglich um zwei Prozentpunkte auf 71 Prozent gesunken, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL und ntv hervorgeht. Ebenfalls 71 Prozent der Befragten, die sich sobald wie möglich impfen lassen wollen, gaben zudem an, AstraZeneca zu akzeptieren, sobald die Impfungen damit wieder aufgenommen werden. Bei denjenigen, die hinsichtlich einer Impfung erst einmal abwarten wollen, fällt die Zustimmung mit 24 Prozent allerdings deutlich geringer aus. Befragt wurden am Dienstag 1001 Personen.

Deutschland hatte am Montag den Einsatz des AstraZeneca-Vakzins wegen sieben seltener Fälle von Hirnvenenthrombosen gestoppt. Auch in zahlreichen anderen europäischen Ländern liegt die Impfung mit dem Mittel vorübergehend auf Eis. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft die Fälle und will die Ergebnisse am Donnerstag bekanntgeben. Sie hält die Vorteile einer Impfung mit dem Mittel derzeit nach wie vor größer als die Risiken.

EMA-Chefin Emer Cooke hatte am Dienstag auf einer Pressekonferenz die Sorge geäußert, dass sich die Impfstopps auf das Vertrauen auswirken können. "Unsere Aufgabe ist es jedoch, sicherzustellen, dass die von uns zugelassenen Produkte sicher sind und vertrauenswürdig sind."

54 Prozent der Deutschen halten den Impfstopp der Umfrage zufolge für verantwortungsvoll. 39 Prozent halten den Schritt für übertrieben. Zufrieden mit der Impfkampagne in Deutschland ist demnach kaum jemand. Nur ein Prozent bewerten den Verlauf bislang als sehr gut und neun Prozent als gut. 48 Prozent gaben an, das Impfen verlaufe "eher schlecht", 40 Prozent sagten "sehr schlecht".

AstraZeneca PLC

WKN 886455 ISIN GB0009895292