Düsseldorf (Reuters) - Der Bahnzulieferer Vossloh erwartet nach dem Tod seines Mehrheitseigners Heinz Hermann Thiele keine Änderung der Aktionärsstruktur. "Wir haben mit der Familie Thiele eine langjährige Zusammenarbeit, und wir haben Stand heute keinerlei Indikation dafür, dass sich daran etwas ändern wird", sagte Vorstandschef Oliver Schuster am Donnerstag. Die Familie wisse, wie wichtig Vossloh für Thiele gewesen sei. Ihm habe der Konzern zu verdanken, dass er heute so gut dastehe. Der Münchener Unternehmer, der im Februar gestorben ist, war 2011 bei Vossloh eingestiegen und hatte seine Anteile nach und nach aufgestockt auf zuletzt 50,09 Prozent.
2020 trotzte Vossloh der Corona-Krise und schaffte die Rückkehr in die Gewinnzone. Nach einem Minus von rund 137 Millionen Euro blieben im vergangenen Jahr netto 20,8 Millionen Euro in der Kasse, wie Finanzvorstand Thomas Triska erklärte. Die Aktionäre sollen daran mit einer Dividende von einem Euro je Aktie beteiligt werden, nachdem sie 2019 leer ausgegangen waren. Der Vorstand erwartet nach dem im vergangenen Jahr abgeschlossenen Verkauf des Lokomotivgeschäftes nun eine höhere Profitabilität.
"Nach Jahren der Neuausrichtung und Restrukturierung markiert 2020 einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte unseres Konzerns", betonte Schuster. Vossloh habe das richtige Angebot aus Produkten und Dienstleistungen, um von der Renaissance des Schienenverkehrs im digitalen Zeitalter zu profitieren und diese zu befördern. 2021 peile er daher eine Steigerung der bereinigten operativen Umsatzrendite (Ebit-Marge) auf sieben bis acht (Vorjah: 6,6) Prozent an. Der Umsatz soll 850 bis 925 (870) Millionen Euro ereichen.