Berlin (Reuters) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn macht angesichts steigender Infektionszahlen keine Hoffnungen auf Lockerungen der Kontakteinschränkungen und stellt wieder Schließungen in Aussicht.
"Die steigenden Fallzahlen bedeuten, dass wir in den nächsten Wochen keine weiteren Öffnungsschritte gehen können", sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Im Gegenteil müsse man vielleicht einige Schritte zurück machen. "Wir brauchen noch einen langen Atem." Darüber werde man am Montag mit den Länderministern beraten. Spahn sprach sich nach der Freigabe des Astrazeneca-Vakzins für einen schnellen Einsatz der Hausärzte bei den Impfungen aus. Dies sollte vor Mitte April der Fall sein, was bisher als spätester Termin ins Auge gefasst wurde.
Dem Vize-Präsidenten des Robert-Koch-Instituts, Lars Schaade, zufolge, befindet sich Deutschland im exponentiellen Wachstum der Fallzahlen. "Es stehen schwere Wochen bevor." Er appellierte an die Menschen, nicht zu reisen und die Ostertage nur in engstem Kreis zu verbringen. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte einen schnellen Lockdown. Andernfalls würde die Inzidenz auf über 200 bis Mitte April steigen und die Intensivstationen überlastet werden.