Washington (Reuters) - US-Finanzministerin Janet Yellen steht dem Rückkauf von Aktien und der Ausschüttung von Dividenden durch Banken angesichts der wiedererlangten Stabilität der Branche offen gegenüber.
Sie habe nicht mehr wie früher Bedenken gegen diese Praktiken, da die US-Institute mittlerweile besser dastünden, sagte sie am Mittwoch vor dem Bankenausschuss des Senats. Im Rahmen der Regeln sollten sie daher durchaus eine "gewisse Fähigkeit" haben, ihre Aktionäre zu bedienen. Die großen US-Banken zeigten sich stabil in der Corona-Krise und dürfen daher in begrenztem Umfang wieder Gelder an ihre Aktionäre ausschütten, wie die US-Notenbank Fed Ende 2020 konstatierte. Im Juni 2020 hatte die Fed den Banken Aktienrückkäufe verboten, damit sie stattdessen ihre Kapitalbasis aufpolstern.
Yellen versicherte vor dem Ausschuss zugleich, sie werde "sorgfältig" prüfen, ob von großen Vermögensverwaltern wie etwa Blackrock Systemrisiken ausgingen. Möglicherweise sei es notwendig, gewisse Unternehmen aus dem Schattenbankensektor als systemrelevante Finanzinstitute einzustufen. Sie antwortete dabei auf eine entsprechende Frage der demokratischen Senatorin und erklärten Wall Street-Kritikerin Elizabeth Warren. Als Finanzministerin leitet Yellen das Aufsichtsgremium 'Financial Stability Oversight Council', das über die Systemrelevanz der Institute befindet. Ein systemrelevanter Status geht mit einer besonderen Aufsicht durch die Behörden einher.