Düsseldorf (Reuters) - Die vom Paket-Boom in der Corona-Krise profitierende Post-Tochter DHL Express setzt auf rasante Zuwächse im Online-Handel zwischen Firmenkunden.
Eine von DHL Express vorgelegte Studie prognostiziere bis 2027 Umsatzsatzsteigerungen im Gesamtmarkt des E-Commerce zwischen Unternehmen um über 70 Prozent auf 20,9 Billionen US-Dollar, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. In einer vergangenen Studie aus dem Jahr 2019 waren es noch 12,2 Billionen US-Dollar. Bis 2025 würden 80 Prozent aller B2B-Geschäfte zwischen Lieferanten und professionellen Einkäufern über digitale Kanäle wie Einkaufsplattformen erfolgen.
Die Zahl der Unternehmen, die ihre Produkte auf dem globalen Markt online verkauften, sei in der Corona-Pandemie bereits stark gestiegen, sagte DHL-Express-Chef John Pearson. Dies gehe einher mit einer gesteigerten Nachfrage nach globalen Express-Sendungen: "DHL Express ist sehr gut aufgestellt, um alle B2B-Unternehmen auf diesem Weg zu unterstützen."
Die Express-Sparte der Post hatte in der Pandemie von steigenden Sendungsmengen profitiert. Immer mehr Verbraucher ordern ihre Waren im Internet, die globalen Logistiker liefern diese dann aus. Vielfach werden dabei auch die teureren Express-Lieferungen für die Zustellung gewählt. DHL Express hatte 2020 den Umsatz um knapp zwölf Prozent auf 19,1 Milliarden Euro gesteigert, der operative Ertrag Ebit wuchs mit knapp 35 Prozent noch schneller auf 2,7 Milliarden Euro. "Wir haben in drei Monaten das Wachstum von drei Jahren erlebt", hatte Pearson gesagt. Analysten hatten indes gefragt, ob der von den Verbrauchern getragene Paket-Boom auch nach der Corona-Krise anhalten wird. DHL Express setzt nun auch auf das Geschäft von Firmen untereinander.