Frankfurt (Reuters) - Die Krupp-Stiftung will bei einer Abspaltung der Stahlsparte von Thyssenkrupp dem Stahlgeschäft treu bleiben.
"Die Stiftung kann sich vorstellen, dass sie künftig am Konzern wie auch am Stahl beteiligt ist", sagte die Chefin der Krupp-Stiftung, Ursula Gather, der "Rheinischen Post" laut Vorabbericht (Donnerstagausgabe). Sie würde eine Verselbstständigung befürworten, "wenn sie dem Gesamtkonzern und dem Stahl eine gute Zukunft bietet." Dass die Stiftung kein Geld für einen Zukauf habe, spiele dabei aus ihrer Sicht keine Rolle. "Wenn der Stahl nach dem Vorbild anderer Unternehmen wie etwa Lanxess abgespalten und die Aktien den Altaktionären, also auch uns, ins Depot gelegt würden, fließt kein Geld. Für uns als Stiftung ist es denkbar, dass die Aktionäre am neuen Stahl beteiligt werden", sagte Gather.
Zur Höhe einer möglichen Beteiligung der Stiftung, die 21 Prozent an Thyssenkrupp hält, wollte sie sich nicht äußern. "Es ist noch zu früh, um darüber zu spekulieren. Erst einmal muss die Verselbstständigung Gestalt annehmen." Gather forderte zudem das Management um Konzern-Chefin Martina Merz auf, ein höheres Tempo bei der Ausgliederung der Stahlsparte anzuschlagen. "Die Lehre aus dem geplatzten Tata-Deal ist doch die: Man muss zwar gründlich prüfen, darf aber nicht zu viel Zeit verlieren", sagte sie.