Reuters

EU-Kommission zerrt AstraZeneca wegen Lieferproblemen vor Gericht

26.04.2021
um 16:22 Uhr

Brüssel (Reuters) - Der Streit zwischen der EU-Kommission und AstraZeneca um die Lieferprobleme des Pharma-Riesen bei seinem Corona-Impfstoff beschäftigt nun auch die Gerichte.

Die EU-Kommission habe bereits am Freitag juristische Schritte gegen AstraZeneca eingeleitet, weil der Konzern einen Vertrag zur Lieferung seines Impfstoffs nicht respektiert und keinen verlässlichen Plan für pünktliche Lieferungen vorgelegt habe, sagte ein Sprecher der Kommission am Montag. Alle 27 EU-Staaten hätten sich hinter die Entscheidung gestellt. AstraZeneca wies die Vorwürfe entschieden zurück. Der Konzern habe seine Verpflichtungen erfüllt.

AstraZeneca hatte der Europäischen Union zugesichert, nach Möglichkeit rund 180 Millionen Dosen seines Impfstoffs im zweiten Quartal zu liefern. Im ersten Halbjahr sollen es insgesamt rund 300 Millionen Dosen sein. Zwischen der EU und AstraZeneca war indes bereits im Januar ein Streit entbrannt, da der schwedisch-britische Konzern wegen Lieferproblemen weniger Dosen bereitgestellt hatte als erwartet. Im März hatte der Konzern dann erklärt, bis Ende Juni werde voraussichtlich nur ein Drittel der ursprünglich für das erste Halbjahr angepeilten Liefermenge erreicht, 70 Millionen Dosen davon sollten auf das zweite Quartal entfallen. Die EU-Kommission hatte daraufhin ihr Vorgehen gegen AstraZeneca vorbereitet. Nun müssten belgische Gerichte den Disput klären, sagte der Sprecher der EU-Kommission weiter.

AstraZeneca PLC

WKN 886455 ISIN GB0009895292