Reuters

Blatt - EU-Außenminister wollen Anti-Terror-Einsatz in Mosambik beschließen

17.06.2021
um 09:17 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Europäische Union (EU) will einem Zeitungsbericht zufolge als Reaktion auf den wachsenden Einfluss von islamistischen Terroristen im Norden Mosambiks einen Militäreinsatz starten.

Die EU-Außenminister würden einen entsprechenden Beschluss bei ihrem Treffen am 12. Juli in Brüssel fassen, berichtete die Zeitung "Welt" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute hohe EU-Diplomaten am Donnerstag. Die zuständigen Botschafter hätten sich bereits in den vergangenen Tagen im sogenannten Politischen und Sicherheitspolitischen Komitee (PSK) erstmals mit dem Einsatzkonzept ("crisis management concept") befasst.

Laut Zeitungsbericht sollen in dem afrikanischen Land "schnelle Reaktionskräfte" ("quick reaction force" - QRF) ausgebildet werden. Dabei handele es sich um Eliteeinheiten aus mosambikanischen Soldaten, die in der Lage seien, alliierte Kräfte bei Bedrohungen schnell und effektiv zu unterstützen. Ein Kampfeinsatz der EU-Soldaten sei nicht vorgesehen, es gehe vielmehr um eine sogenannte nicht-exekutive militärische Ausbildungsmission der EU. Der Trainingseinsatz werde zunächst auf zwei Jahre befristet, das Kommando soll Portugal übernehmen.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte bereits im Vorfeld gesagt, Deutschland werde sich an einem eventuellen Einsatz nicht beteiligen. Im Norden Mosambiks werden Terrormilizen, die dem sogenannten Islamischen Staat (IS) nahe stehen sollen, immer mehr zu einer Bedrohung für die Bevölkerung und für ausländische Unternehmen. Nach Angriffen im März in der nördlichen Provinz Cabo Delgado hat das französische Unternehmen Total seine Mitarbeit am Bau einer Flüssiggasanlage auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.

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