München (Reuters) - Nach der Übernahme durch die Finanzinvestoren Hellman & Friedman und EQT soll der Münchner Online-Tierbedarfshändler Zooplus bald von der Börse genommen werden.
82 Prozent der Zooplus-Aktionäre haben ihre Papiere bereits an die neuen Eigentümer verkauft, wie Hellman & Friedman und EQT am Montag mitteilten. Der Rest hat von Dienstag an bis zum 22. November noch einmal die Chance, seine Aktien für je 480 Euro anzudienen. Parallel treiben die beiden Investoren das Delisting voran. Dazu folgt den Börsen-Regeln entsprechend ein weiteres Kaufangebot an die verbliebenen Aktionäre - ebenfalls in Höhe von 480 Euro.
Der kalifornische Technologie-Investor Hellman & Friedman hatte lange um den Erfolg der 3,7 Milliarden Euro schweren Übernahme zittern müssen. Erst machte ihm die schwedische EQT Konkurrenz. Nachdem sich beide Bieter zusammengeschlossen hatten, zögerten die meisten Zooplus-Aktionäre bis zum letzten Tag der Annahmefrist. EQT soll nun zum gleichberechtigten Partner in der künftigen Obergesellschaft von Zooplus werden. Ob das auch eine 50-prozentige Kapitalbeteiligung bedeutet, ließen die Partner offen.
Die Bieter seien "der festen Überzeugung, dass Zooplus als nicht mehr börsennotiertes Unternehmen besser positioniert ist, um sich auf längerfristige Ziele zu konzentrieren", hieß es zur Begründung für den Rückzug von der Börse. Das deckt sich mit den Interessen von Zooplus-Chef Cornelius Patt. Er hatte selbst nach einem finanzkräftigen Investor gesucht, um die Expansion des 1999 gegründeten und seit 2008 börsennotierten Unternehmens voranzubringen.