Reuters

Verdi - T-Systems-Beschäftigte müssen im Mittelpunkt stehen

18.11.2021
um 17:37 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Gewerkschaft Verdi mahnt die Deutsche Telekom, bei der Entscheidung über die Zukunft der IT-Tochter T-Systems die Mitarbeiter nicht außer Acht zu lassen.

Die Perspektive der Beschäftigten und Arbeitsplätze müsse in den Mittelpunkt weiterer Überlegungen gestellt werden, teilte Verdi der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag mit. Die Beschäftigten der Telekom-Tochter würden seit Jahren mit Umorganisationen und Stellenabbau konfrontiert und immer neuen Spekulationen ausgesetzt. Das sei unzumutbar und keine geeignete Basis, ein so wichtiges Geschäftsfeld der Telekom positiv zu entwickeln. Die Zukunft und Perspektive für die Beschäftigten, Standorte und Arbeitsplätze müssten mit Verdi und den Sozialpartnern besprochen werden.

Am Donnerstag war bekanntgeworden, dass der Bonner Dax-Konzern die Weichen für eine mögliche Trennung von der verlustreichen IT-Tochter T-Systems stellt. "Wir haben Wachstumspläne. Aber wir prüfen auch andere Optionen", sagte ein T-Systems-Sprecher zu Reuters. Laut "Handelsblatt" werden bereits Gespräche mit potenziellen Käufern der Sparte geführt, unter anderem mit den Beratungsgesellschaften Accenture und Capgemini. Verdi zeigte sich von den Presseberichten von den angeblichen Verkaufsabsichten für T-Systems überrascht.

Die Telekom holte 2018 den US-Manager Adel Al-Saleh an Bord und leitete einen radikalen Umbau der Sparte ein. Heute arbeiten rund 28.000 Mitarbeiter für T-Systems, etwa 10.000 weniger als beim Antritt Al-Salehs. Der Umbau zog sich länger hin als geplant und die Tochter ist noch nicht auf dem Wachstumspfad zurück. 2020 erzielte T-Systems bei einem Umsatz von knapp 4,2 Milliarden Euro ein negatives Betriebsergebnis inklusive aller Sondereinflüsse von 650 Millionen Euro.

Deutsche Telekom AG

WKN 555750 ISIN DE0005557508