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Conti kappt Gewinnprognose - Autogeschäft mit roten Zahlen

21.04.2022
um 13:57 Uhr

Hamburg (Reuters) - Der Autozulieferer Continental senkt angesichts des Kostenanstiegs durch den Krieg in der Ukraine seine Gewinnprognose.

Die Kosten für wichtige Zulieferungen, insbesondere für ölbasierte Rohstoffe sowie im Energiebereich und der Logistik stiegen erheblich, teilte der Konzern aus Hannover am Donnerstag mit. Den Ausblick für die bereinigte operative Rendite setzte das Management mit einer Spanne zwischen 4,7 und 5,7 Prozent an, je 0,8 Prozentpunkte niedriger als noch Anfang März in Aussicht gestellt. Die Prognose für den Umsatz konkretisierte der Konzern. Hier rechnet Conti nun mit Erlösen zwischen 38,3 bis 40,1 Milliarden Euro. Da die Korrektur geringer als befürchtet ausfiel, griffen Anleger zu. Die im Dax gelistete Conti-Aktie legte zweitweise mehr als vier Prozent zu.

Als Grund für die Prognosekorrektur nannte Conti neben rasant gestiegenen Kosten auch ein niedriges Wachstum der weltweiten Produktion von Pkw und Nutzfahrzeugen. War das Unternehmen im März noch von einem Zuwachs um sechs bis neun Prozent ausgegangen, werden nun vier bis sechs Prozent erwartet. Sollte sich die geopolitische Lage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine verschlechtern, könnte das die Aussichten weiter eintrüben, warnte Conti. Je nach Ausmaß der Verwerfungen könnten sowohl Umsatz als auch Ergebnis aller Unternehmensbereiche niedriger ausfallen als im Vorjahr.

Im ersten Quartal halbierte sich die Rendite des Konzerns fast auf 4,7 (Vorjahreszeitraum 8,5) Prozent. Dabei schrieb die Sparte Automotive rote Zahlen, während das Reifengeschäft seine Ertragskraft etwas steigerte. Auch für das Gesamtjahr hält Continental im Autogeschäft einen operativen Verlust für möglich. Bisher war Continental von einer Rendite zwischen Null und 1,5 Prozent ausgegangen. Dabei seien höhere Beschaffungs- und Logistikkosten von rund einer Milliarde Euro sowie zusätzliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung für automatisiertes Fahren von 100 Millionen Euro eingerechnet.

Conti hatte die Investoren im März bereits auf ein schlechtes Ergebnis vorbereitet. 2021 war dem Konzern nach zwei Verlustjahren die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen.

(Bericht von Jan C. Schwartz, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Continental AG

WKN 543900 ISIN DE0005439004