Hamburg (Reuters) - Der Autozulieferer Continental versucht weiter, die Diskussion über eine mögliche Aufspaltung des Unternehmens einzudämmen.
Die Geschäftsfelder Automotive, Reifen und das Industriegeschäft der Tochter ContiTech böten dem Konzern besondere Vorteile, sagte Vorstandschef Nikolai Setzer in seiner am Donnerstag vorab veröffentlichten Rede zur Hauptversammlung am 29. April. "Kein anderes Unternehmen im Markt bietet etwas Vergleichbares." Der Dax-Konzern decke damit alles ab vom Geschäft mit Erstausrüstern, mit Ersatzteilen, mit Flottenbetreibern und mit großen Industriekunden. So könne Conti Synergien nutzen und Schwankungen im Geschäft besser ausgleichen.
Flottenkunden kauften beispielsweise nicht nur Reifen, sondern auch elektronische Systeme zur Überwachung des Reifendrucks und der Profiltiefe, warb Setzer. Die Diskussion über eine mögliche Aufspaltung war im Februar durch einen Magazin-Bericht neu entfacht worden. Demnach könnten das Reifengeschäft, das Industriegeschäft, das automatisierte Fahren und das restliche Autozuliefergeschäft einzeln verkauft werden. Ziel sei, den Börsenwert zu steigern, berichtete das "Manager-Magazin" damals. Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle "suche jetzt den radikalen Ausweg aus dem Börsenelend", zitierte das Magazin Unternehmenskreise. Schon früher hatte es ähnliche Überlegungen gegeben. Setzer hatte zuletzt bei der Bilanzpräsentation im März betont, der Konzern stehe mit seinen verschiedenen Sparten besser da, als wenn jeder Bereich auf sich selbst gestellt wäre.
(Bericht von Jan C. Schwartz, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)