Reuters

Französische Regierung will in wochenlangen Raffinerie-Streik eingreifen

11.10.2022
um 11:07 Uhr

- von Benoit Van Overstraeten

Paris (Reuters) - Die französische Regierung ist zu einem Eingreifen in den seit Wochen andauernden Streik an Raffinerien bereit, der zu Treibstoffengpässen an den Tankstellen geführt hat.

"Wir müssen in den kommenden Stunden eine Einigung finden", sagte Finanzminister Bruno Le Maire im Hörfunk. "Unsere Landsleute dürfen keine Kollateralopfer sein." Sowohl Le Maire als auch Regierungssprecher Olivier Veran erklärten, die Regierung könne eingreifen, um die Blockaden zu beenden. Veran sagte, die Regierung könne die Requirierung von Personal anordnen, um die Blockaden der Tanklager zu beenden. Bei Bedarf könne sie auch auf strategische Treibstoffreserven des Landes zurückgreifen.

Mehr als 60 Prozent der Raffineriekapazitäten in Frankreich werden durch die Streiks lahmgelegt, was die Dieselpreise in die Höhe treibt und das Land dazu zwingt, die Kraftstoff-Importe zu erhöhen. Unter Führung der Gewerkschaft CGT streiken die Beschäftigten der großen Raffinerien wie etwa von ExxonMobil und TotalEnergies bereits seit 22 Tagen mit der Folge, dass der Sprit an den Zapfsäulen inzwischen knapp wird. Bei Exxon scheint ein Ende des Streiks greifbar zu sein. Management und Gewerkschaften haben die Verhandlungen wieder aufgenommen. Derweil ist die Situation bei TotalEnergies festgefahren.

(Bericht von Anneli Palmen. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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