Wien (Reuters) - Bei Österreichs Marktführer A1 Telekom erhöht die Gewerkschaft nach den unterbrochenen Lohnverhandlungen den Druck auf den Arbeitgeber.
Die wegen dem Tarifkonflikt landesweit laufenden Betriebsversammlungen würden am Vormittag für einen einstündigen Streik unterbrochen, teilte die Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten (GPF) am Dienstag mit. Gröbere Beeinträchtigungen für Kunden seien aber nicht zu erwarten.
Sollte es bei der nächsten Verhandlungsrunde am 6. Dezember zu keiner deutlichen Verbesserung des Angebots des Vorstandes kommen, seien weitere Maßnahmen geplant, kündigte die Gewerkschaft an. Gefordert werden für die rund 10.000 Telekom-Beschäftigten ein Gehalts-Plus von 10,6 Prozent. Das jüngste Angebot des Arbeitgebers war laut Gewerkschaft eine monatliche Teuerungsprämie von 200 Euro ab Januar bis September. Eine Erhöhung der Gehälter hätte es erst ab September 2023 gegeben. "Diese hätte eine Erhöhung von fünf Prozent plus 85 Euro auf die Gehaltstabelle betragen", so die Arbeitnehmervertreter. Man habe sich darauf geeinigt, dass die Inflation im Betrachtungszeitraum bei 6,9 Prozent liegt, sodass das vorliegende Angebot einem nachhaltigen Reallohnverlust für einen großen Teil der Belegschaft bedeuten würde, so die Kritik der Gewerkschaft.
Das Unternehmen wies das zurück. Laut A1 Telekom Austria wurde für kleinere Gehälter eine Erhöhung um bis zu 8,5 Prozent, für hohe Gehälter in Richtung sechs Prozent geboten. Im Schnitt bedeute dies ein Gehalts-Plus von sieben Prozent. "Das ist ein angemessenes Angebot", sagte Konzernsprecher Michael Höfler auf Anfrage zur Nachrichtenagentur Reuters. Er verwies darauf, dass das Unternehmen mit einer Verdreifachung der Energiepreise und gestiegenen Einkaufspreisen konfrontiert sei.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)