Zürich (Reuters) - Die krisengeplagte Credit Suisse hat den Abzug von Kundengelder gestoppt.
Die Abflüsse seien praktisch zum Erliegen gekommen, sagte Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann am Freitag zu "Bloomberg TV". Kunden hätten ihm gegenüber Zuflüsse in Aussicht gestellt. "Teilweise sehen wir das bereits." Die Bank werde weiter auf Kunden zugehen. "Es könnte ein wenig Zeit brauchen. Es wird zurückkommen. Und wir werden zur Normalität zurückkehren", sagte Lehmann weiter. Von Anfang Oktober bis Mitte November hatte die Unsicherheit über die Verfassung des Schweizer Instituts zu Abflüssen von netto 84 Milliarden Franken oder sechs Prozent des Gesamtbestandes geführt.
Lehmann erklärte, Credit Suisse verstärke die Spar-Anstrengungen. Er bestätigte damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters vom Vortag. "Wenn wir kommunizieren, werden Sie sehen, dass wir gut unterwegs sind und die Umsetzung intensivieren. Wir versuchen, das Tempo zu erhöhen." Die Bank hatte in Aussicht gestellt, als Zwischenziel die Kosten bis Ende 2023 um 1,2 Milliarden Franken zu drücken. "Bis Ende nächsten Jahres werden wir definitiv mehr als 1,2 Milliarden einsparen."
Auf die Frage, ob Credit Suisse mehr als die angepeilten 9000 Stellen abbauen werde, sagte Lehmann: "Wir werden dies erreichen. Und wenn wir den Plan ändern und mehr tun müssen oder wollen, werden wir dies zu gegebener Zeit mitteilen."
(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)