Reuters

Jobabbau bei Technologiefirmen 2022/2023

06.02.2023
um 08:52 Uhr

(Aktualisiert)

(Reuters) - Die steigende Inflation und die drohende Rezession machen der Technologiebranche zu schaffen.

Nach Jahren des Wachstums bereiten sich die Unternehmen auf magere Jahre vor und setzen beim Personal den Rotstift an. Das Ende der Fahnenstange sei aber noch nicht erreicht, sagt Analyst Dan Ives. "Wir rechnen mit einem branchenweiten Jobabbau von weiteren fünf bis zehn Prozent. Denn viele Unternehmen haben Geld ausgegeben wie Rockstars der 1980er Jahre."

SAP

Europas größtes Software-Haus hat nach einem Gewinnrückgang den Abbau von 3000 Stellen angekündigt. Das entspricht 2,5 Prozent der SAP-Belegschaft.

SOFTWARE AG

Der nach SAP zweitgrößte deutsche Anbeiter von Firmen-Software reagiert auf geringere Margenaussichten ebenfalls mit Stellenstreichungen. Etwa 200 Personen oder vier Prozent der Beschäftigten müssten gehen.

DELL

Die schwächelnde PC-Nachfrage treibt Dell einem Medienbericht zufolge zum Abbau von etwa 6650 Stellen. Das entspreche fünf Prozent der Belegschaft.

AMAZON

Der Online-Händler will mehr als 18.000 Jobs streichen. Einige Monate zuvor hatte ein Insider von 10.000 Jobs gesprochen. Das entspricht etwa sechs Prozent der rund 300.000 Beschäftigten in der Verwaltung.

ALPHABET

Die Google-Mutter streicht weltweit 12.000 Stellen. Betroffen seien neben Beschäftigten in der Verwaltung auch Produkt-Entwickler.

MICROSOFT

Der Software-Konzern will 10.000 Jobs abbauen. Dies entspreche fünf Prozent der Belegschaft. Im Oktober 2022 hatte Microsoft bereits die Streichung von knapp 1000 Arbeitsplätzen angekündigt.

META PLATFORMS

Die Facebook-Mutter baut erstmals seit der Firmengründung 2004 Stellen ab. Das Unternehmen leidet unter wegbrechenden Werbeeinnahmen und Milliardenverlusten seiner Sparte "Reality Labs". Dort ist unter anderem die Entwicklung des "Metaversum" gebündelt, einer virtuellen Welt, die Firmenchef Mark Zuckerberg als besonders zukunftsträchtig betrachtet. Insgesamt fallen 11.000 Jobs weg. Das entspricht 13 Prozent der Belegschaft.

SPOTIFY

Der Musikstreaming-Dienst hat im Januar 2023 seinen Sparkurs bei den Personalausgaben verschärft. Nachdem Spotify wenige Monate zuvor angekündigt hatte, sich bei Neueinstellungen zurückzuhalten, kündigte die schwedische Firma an, rund 600 Personen vor die Tür zu setzen. Das entspricht rund sechs Prozent der Belegschaft.

INTEL

Firmenchef Pat Gelsinger will bei dem Chip-Hersteller 2023 drei Milliarden Dollar einsparen. Dazu gehörten auch "Personalmaßnahmen", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Zum Umfang möglicher Stellenstreichungen machte er keine Angaben.

TWITTER

Nach der Übernahme des Kurznachrichtendienstes im Herbst 2022 feuerte der neue Eigentümer Elon Musk etwa 3700 Beschäftigte, die Hälfte der Belegschaft. Im Januar 2023 hatte Twitter nach Aussagen von Musk zufolge noch etwa 2300 Mitarbeiter.

DOORDASH

Die US-Mutter des deutschen Lebensmittel-Lieferanten "Wolt" baut 1250 Jobs in der Verwaltung ab. Dem Unternehmen zufolge arbeiteten zu Anfang 2022 etwa 8600 Menschen für DoorDash.

LYFT

Beim Uber-Rivalen müssen knapp 700 Personen gehen. Das sind 13 Prozent der Mitarbeiter. Zuvor hatte der Fahrdienst-Vermittler bereits 60 Stellen gestrichen und Neueinstellungen gestoppt.

SEAGATE

Im Rahmen seines Sparprogramms will der Speicherchip- und Festplatten-Anbieter 3000 Jobs abbauen. Das entspricht etwa acht Prozent der Belegschaft.

MICRON

Der Speicherchip-Spezialist schrumpft seine Belegschaft um zehn Prozent. Wegen der trüben Branchen-Aussichten schraubt er außerdem seine Investitionen zurück.

COINBASE

Die Kryptowährungsbörse kündigte 2022 zwei Mal Stellenstreichungen an. Ihnen fallen insgesamt knapp 1200 Beschäftigte oder rund 20 Prozent der Belegschaft zum Opfer.

CISCO

Der Netzwerkausrüster hat sich ein Restrukturierungsprogramm auferlegt. In dessen Rahmen könnten fünf Prozent der Stellen wegfallen.

HP

Bis zum Jahr 2025 wird der Computer-Hersteller nach eigenen Angaben voraussichtlich 6000 Jobs streichen.

SALESFORCE

Beim SAP-Rivalen fällt jede zehnte Stelle weg. Basierend auf dem Personalstand von Ende Oktober 2022 müssen rund 8000 Beschäftigte ihren Hut nehmen. Außerdem sollen einige Standorte geschlossen werden.

(Zusammengestellt von Hakan Ersen und Deborah Sophia; unter Mitarbeit von Akash Sriram, Granth Vanaik und Yuvraj Mali. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Amazon.com Inc.

WKN 906866 ISIN US0231351067

Cisco Systems Inc.

WKN 878841 ISIN US17275R1023

HP Inc.

WKN A142VP ISIN US40434L1052

Intel Corp.

WKN 855681 ISIN US4581401001

Micron Technology Inc.

WKN 869020 ISIN US5951121038

Microsoft Corp.

WKN 870747 ISIN US5949181045

Salesforce Inc.

WKN A0B87V ISIN US79466L3024
Salesforce Inc. Chart
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SAP SE

WKN 716460 ISIN DE0007164600