Frankfurt (Reuters) - Die Finanzaufsicht BaFin hat bei der Prüfung der Bilanz von 1&1 für das Jahr 2019 mehrere Fehler gefunden.
Der Mobilfunker habe unter anderem nicht über eine mögliche Dividenden-Anpassung informiert, obwohl eine Überprüfung der Ausschüttungspolitik für den Fall der Ersteigerung von 5G-Frequenzen angekündigt worden war, kritisierte die Behörde in einer am Donnerstag veröffentlichten Bekanntmachung. Außerdem sei die Aussage, dass die Gesamtrisikosituation im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert ist, unzutreffend gewesen. Wegen der Kosten für den Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes ergäben sich stattdessen neue wesentliche Chancen und Risiken für den Konzern.
Die bemängelten Aspekte hätten keine Auswirkungen auf die Gesamtaussage des Konzernabschlusses und die Geschäftszahlen, kommentierte das Unternehmen. "In unseren Folgeberichten wurden die Anmerkungen der BaFin bereits berücksichtigt." Die Behörde war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.
Statt wie bisher Kapazitäten bei Konkurrenten wie der Deutschen Telekom zuzukaufen, will sich 1&1 als vierter Mobilfunknetz-Betreiber in Deutschland etablieren. Damit sind Auflagen zum Aufbau von Funkmasten verbunden, und hier hinkt das Unternehmen stark hinterher. Einem Medienbericht zufolge drohen daher Strafen der Bundesnetzagentur.
(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)