Düsseldorf (Reuters) - Der Spezialchemiekonzern Evonik rechnet angesichts hoher Energiepreise und der Unsicherheiten um die konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft 2023 mit einem Rückgang des Gewinns.
Der operative Ertrag (bereinigtes Ebitda) werde bei einem Umsatz von 17 bis 19 Milliarden Euro voraussichtlich in einer Spanne von 2,1 bis 2,4 Milliarden Euro liegen, teilte Evonik am Donnerstag mit. "Unsere Prognosespanne ist angesichts der anhaltenden Unsicherheiten weiter gefasst als im Vorjahr", sagte Konzernchef Christian Kullmann. Insbesondere im ersten Quartal dürfte sich die negative Entwicklung der zweiten Jahreshälfte 2022 noch fortsetzen, danach sollte sich die Lage aufhellen.
2022 hatte Evonik mit Produkten von Aminosäuren für die Tier-Mast bis hin zu Lipiden für den Biontech-Corona-Impfstoff ein operatives Ergebnis (bereinigtes Ebitda) von rund 2,49 Milliarden Euro bei einem um 24 Prozent auf 18,5 Milliarden Euro gestiegenen Umsatz eingefahren. Die Anteilseigner um die RAG-Stiftung sollen eine unveränderte Dividende von 1,17 Euro je Aktie erhalten. Evonik hatte für 2022 einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) von 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt und landete nun knapp am unteren Rand der Prognose.
Kullmann will den Konzern auf die margenstarke Spezialchemie konzentrieren. Dazu investiert Evonik in Wachstumsgeschäfte und will sich von Bereichen trennen, die nicht mehr ins Portfolio passen. "Die Abgabe unseres Standorts Lülsdorf in neue Hände wird der nächste Schritt des Verkaufs der Geschäfte unserer Division Performance Materials werden", kündigte Kullmann an. "Die Verhandlungen hierzu befinden sich in fortgeschrittenem Stadium."
(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)