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Chemiebranche erwartet keine deutliche Erholung - Aufträge bleiben aus

09.03.2023
um 11:07 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Nach dem Produktionseinbruch im vergangenen Jahr erwartet die Chemiebranche 2023 keine Trendwende.

Zwar hat sich die Stimmung in Deutschlands drittgrößtem Industriezweig nach Autobranche und Maschinenbau dank der gesunkenen Energiepreise zuletzt etwas aufgehellt. Aber die Kunden hielten sich zunehmend mit Bestellungen zurück, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Branchenverbands VCI, Wolfgang Große Entrup. "In der Chemieindustrie fehlen schlichtweg die Aufträge." Zwar scheine die Talsohle erreicht. "Allerdings glauben wir nicht, dass es - anders als in der Pandemie oder der Weltwirtschaftskrise - eine kraftvolle Erholung geben wird."

Für 2023 rechnet der VCI mit einem Rückgang der chemisch-pharmazeutischen Produktion von fünf Prozent. Ohne Pharma dürfte ein Minus von acht Prozent zu Buche stehen. Die Preise dürften um zwei Prozent sinken, der Umsatz insgesamt um sieben Prozent. Ende vergangenen Jahres hatte sich die Talfahrt in der Chemiebranche weiter beschleunigt. Im vierten Quartal sank die Chemie- und Pharmaproduktion im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent - im Dezember lag die Chemieproduktion ohne Pharma sogar um fast 30 Prozent unter Vorjahr. Der Umsatz legte allein dank höherer Preise um knapp fünf Prozent binnen Jahresfrist zu.

(Bericht von Patricia Weiß. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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