Reuters

Erneut landesweite Proteste in Frankreich gegen Macrons Rentenreform

23.03.2023
um 11:12 Uhr

Paris (Reuters) - In Frankreich sind neue Proteste gegen die umstrittene Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron angelaufen.

Nahe der Stadt Toulouse im Südwesten des Landes blockierten Demonstranten am frühen Donnerstagmorgen eine Autobahn sowie ein Busdepot in der bretonischen Stadt Rennes, wie die Zeitung "Le Parisien" berichtete. Züge fielen aus, einige Schulen blieben geschlossen und Müll türmte sich in den Straßen. Im weiteren Tagesverlauf waren zahlreiche Demonstrationen geplant.

Einer der umstrittensten Punkte der Reform ist die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 64 Jahre von 62 Jahren. Am Mittwoch hatte Macron in einem Fernsehinterview sein Vorhaben verteidigt und gesagt, bis Jahresende sollten die Änderungen in Kraft gesetzt werden.

Seit die Pläne bekannt wurden, kam es immer wieder zu Generalstreiks und Demonstrationen, die meist friedlich verliefen. Seit aber Macrons Regierung die Reform in der vergangenen Woche durch einen Verfahrenskniff unter Umgehung einer Abstimmung im Parlament auf den Weg gebracht hatte, hat der Widerstand gegen das Vorhaben an Schärfe gewonnen. In den vergangenen Nächten gab es etwa in Paris und anderen Städten spontane Proteste, bei denen auch Mülltonnen angezündet wurden und es zu Zusammenstößen mit der Polizei kam.

(Bericht von John Irish und Ingrid Melander, geschrieben von Myria Mildenberger; redigiert von Christian Rüttger Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)