Paris (Reuters) - Der Flugzeugbauer Airbus will sich nun doch nicht an der Cybersicherheits-Sparte der französischen Atos beteiligen.
Der Kauf von 29,9 Prozent an der bald von Atos ausgegliederten Sparte Evidian "erfüllt nicht die Ziele des Unternehmens im derzeitigen Kontext und in der derzeitigen Struktur", erklärte Airbus am Mittwoch. Ein Insider sagte, die finanziellen Bedingungen seien nicht erfüllt; Airbus glaube aber weiterhin an irgendeine Art der Zusammenarbeit mit Atos. Die Atos-Aktien brachen nach der Nachricht um mehr als 16 Prozent ein.
Atos teilte mit, Airbus werde kein Angebot für eine Minderheitsbeteiligung an seiner bald ausgegliederten Sparte Evidian abgeben. "Atos nimmt die Entscheidung von Airbus zur Kenntnis, die im Februar 2023 eingeleiteten Gespräche in Bezug auf den möglichen Erwerb einer Minderheitsbeteiligung von 29,9 Prozent an Evidian nicht weiter fortzusetzen." Atos werde aber zusammen mit Airbus andere Optionen prüfen und weiter an der langfristigen strategischen und technologischen Zusammenarbeit zwischen Airbus und Evidian arbeiten.
Der Flugzeugbauer hatte Mitte Februar sein Kaufinteresse bekundet. Airbus-Chef Guillaume Faury sagte damals, der Einstieg sei sinnvoll, weil die Luftfahrt zunehmend von großen Datenmengen und Hochleistungsrechnern abhänge. Atos will das attraktive Geschäft mit Cybersicherheit (BDS), Big Data und Digitalisierung bis Mitte des Jahres unter dem Namen Evidian abspalten und an die Börse bringen. Als Atos firmiert künftig nur noch das Brot-und-Butter-Geschäft mit IT-Dienstleistungen, das zuletzt geschrumpft war.
(Bericht von Benoit Van Overstraeten und Tim Hepher, geschrieben von Christina Amann und Anneli Palmen, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)