Reuters

Inflation in der Euro-Zone geht deutlich zurück - auf 6,9 Prozent

31.03.2023
um 11:22 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Inflation im Euroraum hat sich dank rückläufiger Energiepreise kräftig abgeschwächt.

Die Verbraucherpreise stiegen im März binnen Jahresfrist nur noch um 6,9 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten hatten mit einer höheren Rate von 7,1 Prozent gerechnet. Noch im Februar hatte die Teuerung bei 8,5 Prozent gelegen. Bei den Zahlen macht sich ein Basiseffekt bemerkbar. Denn nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine waren die Energiepreise kräftig nach oben geschossen. Das erhöhte Preisniveau bildet nun die Basis für die Berechnung der Inflation.

Von Entwarnung kann aber noch keine Rede sein: Die Kernrate, in der die schwankungsreichen Energie- und Lebensmittelpreise sowie Alkohol und Tabak ausgeklammert sind, nahm im März weiter zu auf 5,7 Prozent. Im Februar hatte die Kerninflation noch bei 5,6 Prozent gelegen. Die Energiepreise gingen dagegen im März binnen Jahresfrist sogar um 0,9 Prozent zurück nachdem sie im Februar noch um 13,7 Prozent gestiegen waren. Die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak zogen um 15,4 Prozent an nach einem Plus von 15,0 Prozent im Februar. Industriegüter ohne Energie verteuerten sich um 6,6 Prozent nach zuvor 6,8 Prozent. Die Preise für Dienstleistungen erhöhten sich im März um 5,0 Prozent. Im Februar hatte das Plus bei 4,8 Prozent gelegen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Kampf gegen die hohe Teuerung die Zinsen seit Juli 2022 bereits sechs Mal in Folge angehoben - zuletzt Mitte März um 0,50 Prozentpunkte. Angesichts der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor hatte EZB-Chefin Christine Lagarde angekündigt, dass die Währungshüter vorerst auf Sicht fahren wollen. Einen konkreten Zinsausblick für die nächsten Sitzungen legten sie nicht vor. Mehrere Währungshüter hatten sich allerdings zuletzt für weiter steigende Zinsen ausgesprochen.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)