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Hensoldt erwartet im zweiten Quartal signifikante Aufträge der Bundeswehr

13.04.2023
um 10:57 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt rechnet ab dem laufenden Quartal mit Bestellungen aus dem 100-Milliarden-Beschaffungsprogramm für die Bundeswehr.

"Wir werden signifikante Auftragseingänge im zweiten Quartal sehen und natürlich auch im zweiten Halbjahr", sagte Hensoldt-Chef Thomas Müller am Donnerstag in Frankfurt mit Blick auf das Sondervermögen der Bundeswehr. Auch für die Zukunft zeigte sich der Hersteller von Radar und Sensorik für Flugzeuge, Schiffe und Panzer zuversichtlich. Während die Erlöse im vergangenen Jahr bei rund 1,7 Milliarden Euro lagen, werde Hensoldt seinen Umsatz in den nächsten Jahren verdoppeln, sagte Müller. "Damit werden wir eine Größe erreichen, die in einer möglichen - wahrscheinlich sogar notwendigen - europäischen Konsolidierung von uns aus eine Stärke darstellt, die wir dann auch umsetzen wollen", bekräftigte er frühere Äußerungen, dass das Unternehmen eine aktive Rolle bei Übernahmen spielen wolle.

Mit Blick auf die Bestellungen der Bundeswehr werde eine schnelle Lieferung erfolgen, betonte Müller. "Die Industrie ist in Vorleistung gegangen. Wir haben bereits vorher investiert, um den Bedarf zu decken." So hätte man beispielsweise in der Vergangenheit vier oder fünf Radare pro Jahr liefern können, 2023 liege die Anzahl bei zehn, im nächsten Jahr bei 15. "Jeden Monat ein Radar, so was gab es früher nicht." Wachstum erwartet der Chef des in Taufkirchen bei München ansässigen Unternehmens nicht nur in Deutschland. "Der Schutzschirm der Amerikaner wird nicht mehr so lange in der Form da sein, wie momentan." Dies werde sich vor allem auf die europäischen Rüstungsausgaben auswirken.

Das aus einer Airbus-Sparte hervorgegangene Unternehmen rückte Anfang März in den Nebenwerteindex MDax auf. An Hensoldt sind Großaktionäre aus dem öffentlichen und privaten Bereich beteiligt: Der Bund hält 25 Prozent der Anteile, genauso wie der teilstaatliche italienische Rüstungskonzern Leonardo.

(Bericht von Nette Nöstlinger und Timm Reichert; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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