Reuters

Renault will keinen Preiskampf bei E-Autos - Umsatz gestiegen

20.04.2023
um 11:57 Uhr

Paris (Reuters) - Der französische Autokonzern Renault will sich anders als der US-Konkurrent Tesla nicht auf einen Preiskrieg bei Elektroautos einlassen.

Das Unternehmen müsse Tesla das nicht nachmachen, sagte Renault-Finanzchef Thierry Pieton am Donnerstag. "Es gibt keinen großen Anreiz, die Preise zu senken und in eine Spirale zu geraten, der einige unserer Konkurrenten folgen", sagte er Analysten. "Wenn das kurzfristig zu einem etwas geringeren Volumen führt, dann ist das eben so." Die Nachfrage nach E-Autos sei im Januar und Februar etwas geringer gewesen wegen gesunkener staatlicher Subventionen, aber der März sei stark gewesen.

Tesla hatte am Mittwochabend eine deutlich gesunkene Gewinnmarge für das erste Quartal ausgewiesen. Der Konzern von Elon Musk will seine Marktanteile um jeden Preis verteidigen und hat deswegen zuletzt viele Preise gesenkt. In Frankreich ist ein Tesla Model 3 derzeit nun ab 41.990 Euro zu haben, der elektrische Megane von Renault kostet 42.000 Euro. Im vergangenen Jahr lagen die Franzosen in Europa bei den verkauften E-Autos hinter Tesla und Volkswagen auf Platz drei.

Renault-Aktien rutschten am Donnerstag im Sog der vorbörslich fallenden Tesla-Aktien um rund sieben Prozent ab. Auch die deutschen Autobauer lagen im Minus. Anleger fürchteten einen Preiskampf der Hersteller.

UMSATZSPRUNG VON 30 PROZENT

Wieder anziehende Verkäufe und höhere Preise verhalfen Renault im ersten Quartal zu mehr Umsatz. Dieser stieg um 30 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Von Renault befragte Analysten hatten mit 11,08 Milliarden Euro gerechnet.

Der Konzern profitierte vom Verkaufsstart einiger neuer Modelle wie der elektrischen Version des Megane sowie der SUVs Arkana und Austral. Der Absatz stieg um 14,1 Prozent auf 535.000 Fahrzeuge, nachdem er vier Jahre hintereinander gefallen war. In Europa legte der Absatz um 27,3 Prozent zu. Renault bestätigte die Ziele für 2023. Demnach erwartet der Autobauer eine operative Marge von mindestens sechs Prozent.

Renault war härter als die Rivalen von der Corona-Krise und dem globalen Chipmangel getroffen worden und ist gerade mitten in einer Neuaufstellung. Der Konzern setzt nun stärker auf E-Autos und Modelle mit einer höheren Marge, um die Gewinne anzukurbeln. Zwölf neue Modelle sollen 2024 auf den Markt kommen, darunter eine SUV-Version des Minivans Espace und eine überarbeitete Version des Kleinwagen-Bestsellers Clio.

(Bericht von Gilles Guillaume, Silvia Aloisi, geschrieben von Myria Mildenberger. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

RENAULT INH. EO 3,81

WKN 893113 ISIN FR0000131906

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WKN A1CX3T ISIN US88160R1014