Reuters

VW gleicht Absatzminus in China durch Verkäufe in Europa aus

21.04.2023
um 12:17 Uhr

Frankfurt/München (Reuters) - Der Autobauer Volkswagen hat trotz eines schwächeren China-Geschäfts die Auslieferungen im ersten Quartal deutlich gesteigert.

Von Januar bis März lieferte der Wolfsburger Konzern weltweit 2,04 Millionen Fahrzeuge an Kunden aus, das sind 7,5 Prozent mehr als vor Jahresfrist, wie Volkswagen am Freitag mitteilte. Auf dem wichtigsten Einzelmarkt China sank der Absatz um 14,5 Prozent auf knapp 645.000 Fahrzeuge. Das konnte in Westeuropa ausgebügelt werden, wo die Produktion nicht mehr so sehr unter dem Mangel an Halbleitern und anderen Teilen litt. Mit rund 795.000 Fahrzeugen rollte gut ein Viertel mehr neue Pkw und Nutzfahrzeuge zu den Kunden.

In China stehen die deutschen Autobauer unter wachsendem Druck von einheimischen Herstellern, die mit Elektroautos viel erfolgreicher sind als die westliche Konkurrenz. Das Thema wurde heiß diskutiert auf der weltweit größten Automesse in Shanghai in dieser Woche. Der chinesische Autobauer BYD verdrängte im ersten Quartal mit einem Marktanteil von elf Prozent am Gesamtmarkt, also einschließlich der noch dominierenden Verbrennerautos, die seit Jahrzehnten dort führende Marke VW vom ersten Platz.

Beim Umschwung zu Elektroautos geht es im VW-Konzern voran - der Anteil batterieelektrischer Fahrzeuge kletterte um anderthalb Prozentpunkte auf rund sieben Prozent. Das waren 141.000 E-Autos im ersten Quartal, 42 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Etwa die Hälfte davon entfiel auf die Marke Volkswagen mit ihren ID-Modellen. Einen Schub erhofft sich der Autobauer vom neuen, gerade vorgestellte VW ID.7. "Wir behalten unser ambitioniertes Ziel im Blick, in diesem Jahr rund jedes zehnte Fahrzeug weltweit vollelektrisch an unsere Kunden zu übergeben", erklärte Vertriebschefin Hildegard Wortmann.

Unter den einzelnen Marken lag die Kernmarke VW mit 1,02 Millionen Neuwagen knapp über Vorjahresniveau. In der Volumengruppe schaffte die spanische Tochter Seat/Cupra das stärkste Plus von 37 Prozent. Die Premiumtochter Audi lieferte 415.700 Neuwagen aus, acht Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Sportwagentochter Porsche glänzte mit einem Plus von 18 Prozent auf 80.000 Stück. Starkes Wachstum verzeichnete auch die Nutzfahrzeugtochter Traton mit ihren Marken MAN, Scania, Navistar und VW Truck & Bus - der Absatz stieg um fast 25 Prozent auf 84.600 Einheiten.

(Bericht von Ilona Wissenbach, Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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