Zürich (Reuters) - Gegen die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma gehen in Zusammenhang mit der Notübernahme der Credit Suisse immer mehr Klagen ein.
Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan vertrete in einer Gruppenbeschwerde nun über 1000 Anleihegläubiger, wie die Großkanzlei am Donnerstag mitteilte. Diese hielten etwa ein Drittel der AT1-Anleihen des Instituts, die im Zuge der Rettungsaktion nach einer Verfügung der Finma auf Null abgeschrieben wurden. Der Wert der Papiere belief sich damals auf 16 Milliarden Franken. Die Behörde hatte später wiederholt ihr Vorgehen als rechtens verteidigt.
Die Anleihen seien der Kanzlei zufolge an eine Vielzahl von Anlegern verkauft worden, darunter Pensionskassen, aber auch Kleinanleger. Für die Klage habe sich Quinn Emanuel mit fünf Anwaltskanzleien zusammengeschlossen, die Investoren mit kleineren Anleihebeständen in den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich, Singapur, dem Golf-Kooperationsrat und der Schweiz verträten. Mit den über 1000 Beteiligten könnte es sich um die größte jemals in der Schweiz eingereichte Sammelklage handeln, erklärte Quinn Emanuel. Ein Sprecher des Schweizer Bundesverwaltungsgerichts hatte die Zahl der gegen die Finma in dem Zusammenhang eingegangenen Klagen Ende April auf mehrere hundert beziffert.
(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)