München (Reuters) - Der nächste Aufsichtsratschef der Allianz soll nicht aus dem Versicherungskonzern selbst kommen.
Aufsichtsratschef Michael Diekmann sagte auf der virtuellen Hauptversammlung am Donnerstag, institutionelle Anleger und Stimmrechtsberater erwarteten inzwischen vermehrt, dass kein ehemaliger Vorstand den Posten übernehme. Er wolle daher auf die Suche nach einem externen Kandidaten für seine Nachfolge gehen. Diesem müsse man angesichts der steigenden Belastung eine attraktive Vergütung bieten, begründete Diekmann die Erhöhung der Fest-Vergütung um 200.000 auf 450.000 Euro im Jahr für den Aufsichtsratschef, über die die Aktionäre am Donnerstag abstimmen sollen.
Mit Diekmanns Äußerungen dürften Überlegungen vom Tisch sein, dass Vorstandschef Oliver Bäte im kommenden Jahr den Hut nehmen könnte, um zwei Jahre später als Diekmanns Nachfolger im Aufsichtsrat zurückzukehren. Bei der Allianz hat es eigentlich Tradition, dass der Vorstandschef später auf den Posten des Aufsichtsratschefs wechselt. Diekmann führte den Konzern bis 2015, nach der üblichen "Abkühlphase" von zwei Jahren zog er vor sechs Jahren in den Aufsichtsrat ein und übernahm dort sofort den Vorsitz. Beim Ablauf seiner Amtszeit 2026 wird er aber die Altersgrenze von 70 Jahren deutlich überschritten haben. Bäte hatte zuletzt angedeutet, dass er seinen im September 2024 auslaufenden Vertrag nochmals verlängern könnte.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)