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Dialysetochter FMC belastet Fresenius - Ergebnis sinkt zum Jahresstart

09.05.2023
um 07:32 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Gesundheitskonzern Fresenius ist mit einem deutlichen Ergebnisrückgang ins Jahr gestartet.

Der bereinigte operative Gewinn (Ebit) fiel im ersten Quartal um neun Prozent auf 908 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Währungsbereinigt stand ein Minus von zehn Prozent zu Buche. Analysten hatten allerdings mit einem stärkeren Rückgang auf 837,5 Millionen Euro gerechnet. Belastet wurde Fresenius vor allem von der schwachen Entwicklung der Dialysetochter FMC, deren operatives Ergebnis um ein Viertel einbrach. Die Dekonsolidierung von FMC liege im Plan, sagte Fresenius-Chef Michael Sen. Der Umsatz von Fresenius stieg um fünf Prozent auf 10,2 Milliarden Euro. Den Konzernausblick bestätigte Sen.

FMC soll bis zum Jahresende von einer AG & Co KGaA in eine normale Aktiengesellschaft (AG) umgewandelt werden - dann muss Fresenius das Sorgenkind nicht mehr voll bilanzieren. An der Beteiligung von 32 Prozent will Sen aber vorerst festhalten. FMC hatte erheblich mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen, in der Dialysepatienten besonders gefährdet waren, und litt noch dazu unter Personalmangel und steigenden Kosten. Künftig will sich Fresenius vor allem auf die Medikamentensparte Kabi sowie die Klinikkette Helios konzentrieren. Auch zur Dienstleistungs-Sparte Vamed geht Sen auf Distanz, sie wird wie auch FMC künftig nur noch als Finanzbeteiligung geführt.

Für 2023 geht Fresenius weiterhin davon aus, dass das bereinigte operative Ergebnis währungsbereinigt bestenfalls stabil bleibt, im schlechtesten Fall aber um einen hohen einstelligen Prozentsatz schrumpft. Denn die Kosteninflation

und der Arbeitskräftemangel dürften sich deutlich negativer auf das Geschäft auswirken als noch 2022. Der Umsatz soll aus eigener Kraft im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Auch FMC bekräftigte seine Ziele und erwartet, dass das operative Ergebnis bestenfalls stabil bleibt oder im ungünstigsten Fall im hohen einstelligen Prozentbereich zurückgeht.

(Bericht von Patricia Weiß. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Fresenius Medical Care AG

WKN 578580 ISIN DE0005785802

Fresenius SE & Co. KGaA

WKN 578560 ISIN DE0005785604