Reuters

BaFin-Chef will bei Bankenkrise noch keine Entwarnung geben

09.05.2023
um 11:52 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die deutschen Banken haben das Ende der Niedrigzinspolitik und seine Folgen bisher nach Ansicht ihrer Aufsichtsbehörde BaFin unbeschadet überstanden.

Bis jetzt erweise sich das weltweite Finanzsystem als stabil, sagte der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Mark Branson, am Dienstag in Frankfurt. Das gelte auch für die meisten deutschen Banken. Nur eine Handvoll kleinerer Banken, die sich bei Zinsen verspekuliert haben, stünden unter besonderer Beobachtung der BaFin. "Doch es ist nicht sicher, dass diese schwierige Phase hinter uns liegt", warnte Branson auf der Jahrespressekonferenz der Behörde. Zum einen seien weitere Zinsschritte möglich, zum anderen schlügen sich die Effekte der höheren Zinsen oft nur verzögert in den Bewertungen und Bilanzen nieder.

"Eine sorgenfreie Haltung nach dem Motto 'hier könnte so etwas nicht passieren' wäre total fehl am Platz", sagte der BaFin-Präsident. Banken gerieten heute viel schneller in eine Liquiditätskrise als in der Finanzkrise 2007/08 - teilweise innerhalb von Stunden. Branson sagte, man müsse Konsequenzen daraus für die Bankenregulierung prüfen, die in den Jahren nach 2007/08 entstanden ist.

(Bericht von Alexander Hübner und Tom Sims, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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