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Ifo - Viele Beschäftigte auch zu Frühlingsbeginn im Homeoffice

10.05.2023
um 07:57 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Beschäftigten in Deutschland kehren auch nach dem Abflauen der Corona-Pandemie nur zögerlich ins Büro zurück.

Der Anteil der Homeoffice-Nutzer sank im April leicht auf 24,0 Prozent, nach 24,7 Prozent im Februar. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervor. "Der Rückgang ist nur minimal, trotz der Diskussionen um die Rückkehr ins Büro", sagte Ifo-Experte Jean-Victor Alipour. "Insgesamt bleibt die Homeofficequote auf einem deutlich höheren Niveau als vor Corona." 2019 - dem Jahr vor Ausbruch der Pandemie - arbeiteten nur zehn Prozent der Beschäftigten zumindest teilweise von zu Hause.

"Hinter den Durchschnittszahlen verbergen sich beachtliche Unterschiede zwischen den Branchen", erklärten die Forscher. In der der Pharmazeutischen Industrie sprang der Anteil im April von 21,6 auf 32,8 Prozent. Bei Rechtsanwälten, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern sackte er dagegen ab von 47,1 auf 40,1 Prozent.

Bei den Computerdienstleistern und -technikern sowie in der Unternehmensberatung wird besonders häufig von zu Hause gearbeitet, nämlich zu rund 70 Prozent. Auch in der Werbung und Marktforschung sei das Heimbüro stark verbreitet. 57,2 Prozent der Beschäftigten arbeiten hier von zu Hause aus, dreimal so viel wie im Jahr 2019.

Wo Tätigkeiten grundsätzlich schwer mit Homeoffice vereinbar sind, liegen Quoten und Veränderungen im Vergleich zu 2019 entsprechend niedrig. In der Gastronomie etwa blieb der Anteil unverändert bei 1,6 Prozent. In der Beherbergung stieg er von 0,6 auf 0,9 Prozent.

Vor gut einem Jahr waren alle schwerwiegenden Corona-Beschränkungen abgeschafft worden - auch verpflichtende Homeoffice-Regelungen, mit denen die Pandemie eingedämmt werden soll. Umfragen zufolge wollte rund jeder sechste Beschäftigte auch nach dem Auslaufen der Pflicht nicht zurück ins Büro.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)